Chiavarini

Set von sechs Chiavari Stühlen aus massivem Messing, Italien, um 1950

Neu gepolstert durch das Atelier Vladimir Boson.

 

GESCHICHTE

19. Jahrhundert

Der Chiavarina wurde 1807 von Giuseppe Gaetano Descalzi, einem Kunsttischler aus Chiavari, einer Stadt an der Küste in der Nähe von Genua, Italien, entworfen. Der Stuhl war ein Erfolg und schon bald wurden in Chiavari und der umliegenden Region zahlreiche Manufakturen eröffnet. Der Stuhl wurde von Karl Albert von Savoyen, Napoleon III. und dem Bildhauer Antonio Canova gepriesen. Die Stadt Chiavari schenkte Papst Leo XIII. einen vergoldeten Stuhl von, als sie 1892 zur Diözese wurde. Der Erfolg des hölzernen Chiavarina ging zurück, nachdem ab 1859 die österreichischen Stühle von Michael Thonet eingeführt wurden, die in Serie produziert wurden und daher günstiger waren.

 

20. Jahrhundert

Der Architekt und Designer Gio Ponti liess sich bei seinem Stuhl Superleggera aus dem Jahr 1955 vom Chiavari-Stuhl inspirieren.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts began die Produktion des Chiavarina aus massivem Messing, inspieriert vom Holzmodell des 19. Jahrhunderts und wurde damit sehr erfolgreich.

Aufgrund der weltweiten Konkurrenz durch die industrielle Produktion ging die Chiavarina nach und nach zurück. Einige wenige Handwerker stellen heute noch Holzstühle nach der traditionellen Methode her. Der Chiavarina aus Messing möbliert unter anderem so prestigeträchtige Residenzen wie den Speisesaal des Weissen Hauses in Washington, wo er 2009 mit Barak Obama fotografiert wurde.

Heutzutage sind diese Stühle zu begehrten Sammlerstücken geworden.

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